Robert Surcouf.  1773 – 1827. Französischer Seefahrer, Baron und vermeintlicher Eroberer eines geheimen Rum-Rezepts.

Wir schreiben das Jahr 1810.

Robert Surcouf, ein von den Briten gefürchteter Korsar und Seeräuber, versenkte gerade sein 47. Schiff der britischen Marine. Ein Manöver, das er nur knapp überlebte. Zerfetzt und zugenäht lief er darauf mit seiner «Le Renard» in St.Malo ein. Das Volk jubelte. Aber nicht nur das. Niemand geringere als der Kaiser von Frankreich, Napoleon Bonaparte, setzte seine Feder aufs Pergamentpapier und schrieb: «Teufelskerl. Baron soll er werden, der Surcouf.»

Robert Surcouf.  1773 – 1827. Französischer Seefahrer, Baron und vermeintlicher Eroberer eines geheimen Rum-Rezepts.

Ein verhängnisvolles Geschenk.

Der hartgesottene Kaperer fühlte sich geehrt, reiste auf Napoleons Einladung nach Paris und liess sich feierlich in den Grafenstand hieven. Zum Dank steckt er dem Kaiser augenzwinkernd ein geheimes Rum Rezept zu, das er auf einem seiner Streifzüge erobert hatte.

Napoleon Bonaparte. 1769 – 1821. Französischer General, Kaiser und mutmasslich letzter offizieller Besitzer des geheimen Rum-Rezepts.

Ein kleiner Diebstahl – zum großen Entsetzen.

Surcoufs Geschenk munterte Napoleon sichtlich auf, blies ihm politisch doch ein rauer Wind entgegen. Da kam ein den Briten entrissenes Rum-Rezept gerade recht. Bei seinem nächsten Auftritt, so freute er sich bereits, wollte er damit so richtig aufschneiden. Wenn da nur nicht Elsa gewesen wäre.

Das junge Schweizer Zimmermädchen pflegte Napoleons Uniform tagtäglich bereitzulegen. Eines Morgens, Napoleon war gerade mit seiner Morgentoilette beschäftigt, entdeckte sie auf seiner Kommode eine kleine Papierrolle. Neugierig hob sie diese auf, bestaunte sie, obschon sie gar nicht lesen konnte. Plötzlich knarrte hinter ihr die Türe, Napoleon betrat das Zimmer und ging schnurstracks auf seine Uniform zu. Seine Unaufmerksamkeit gegenüber der gemeinen Magd sollte in Kürze sein ganzen Stolz knicken.

Elsa. 1786 – 1842. Schweizer Zimmermädchen in Napoleons Diensten und vermeintliche Abstauberin des geheimen Rum-Rezepts.

Die vermaledeite Magie der Pergamentrolle

Elsa hielt in Napoleons Gemach gerade fasziniert das geheime Rum-Rezept in den Händen. Als die Türe knarrte und der Kaiser den Raum betrat, liess sie das Stück Papier kurzerhand in ihrem Dekolletee verschwinden. Sie drehte sich um, machte artig einen Knicks, schenkte Napoleon ein pikantes Lächeln und verliess, vom schlechten Gewissen getrieben, Raum und Kaiserhof.

Elsa tauchte in ihrer alten Heimat unter und lief dem jungen Küfer Johann Ferdinand Fässler über den Weg, der gerade seine Holzfässer auslieferte. Zwischen den beiden funkte es. Und kurz darauf erklangen die Hochzeitsglocken.

Johann Ferdinand Fässler. 1787 – 1841. Küfer, Geheimniskrämer und wahrscheinlich erster Produzent des geheimen Rum-Rezepts.

Eine geheimnisvolle Leidenschaft entflammt.

Die Hochzeitsnacht war für Johann Ferdinand voller Überraschungen. Elsa nämlich gestand ihren historischen Diebstahl. Die Pergamentrolle, nach der Napoleon verzweifelt suchen liess, entschlüsselte Johann Ferdinand schnell als Rum-Rezept. «Perfekt», schmunzelte er, «für meine Fässer.» Aufgeregt besorgte er sich die Zutaten. Dabei aber kam ihm Napoleons Kontinentalsperre dazwischen, die den Import britischer Kolonialwaren verhinderte.

Ohne karibischen Rohrzucker keinen Rum? Von wegen. Erfinderisch wie Johann Ferdinand war, ersetzte er diesen durch hiesigen Rübenzucker, den Bauern neuerdings anbauten. So begann er heimlich seinen Rum zu brennen. Gelagert wurde er tief im Keller. Genauso geheimnisvoll war der Genuss: Nur Elsa und Johann Ferdinand prosteten sich damit zu, nicht ohne verschmitztes Lächeln, das viele schon bald als Geheimnis ihrer grossen Liebe auszumachen meinten.

The Last Barrel. 2014 in einem antiken Keller entdeckt, wird heute nach dem geheimnisumwobenen Rezept produziert.

Eine Rarität, die Herzen höher schlagen lässt.

Als Johann Ferdinand und Elsa das Zeitliche segneten, blieb ein letztes Fass im Keller stehen, von dem niemand wusste, dass es überhaupt existierte. Bis eines guten Tages im Jahr 2014 ein Nachkomme im antiken Keller eben dieses Fass samt Rezept entdeckte.

Der Rest ist Geschichte. Oder Sage. Oder auch nur ein Gerücht? Egal. Alles was zählt: Mit The Last Barrel ist ein ganz besonderes «Rumour of Switzerland» entstanden. Ein Genuss, der in den letzten Jahren mit viel Sorgfalt, noch mehr Liebe und grossem Können aus Schweizer Zuckerrüben entstanden ist. Noch sind die Mengen begrenzt, dafür ist die Gaumenfreude umso grösser.

Hans Caspar Escher. 1775 – 1859. Sein Gin-Geheimnis blieb bis 2017 unentdeckt.

Der erste Schweizer Gin. Ein Geheimnis unter Gentlemen.

The Last Barrel war nicht das einzige Geheimnis, das Johann Ferdinand Fässler mit ins Grab nahm. Man munkelt, dass er auch den ersten Schweizer Gin brannte. Doch von Anfang an.

In einer Schenke traf er 1813 einen Mann, der als Pionier in die Schweizer Wirtschaftsgeschichte eingehen sollte. Nicht, dass ihm das etwas bedeutete. Viel mehr wunderte ihn, was der Mann mit den englischen Mechanikern neben ihm zu besprechen und trinken hatte. Das eine verstand er nicht, das andere kannte er nicht. Unumwunden sprach er Hans Caspar Escher an, der ihm beides erklärte: «Die Herren halfen mir vor 10 Jahren, die ersten Spinnstühle der Schweiz zu konstruieren. Darauf stossen wir an; mit einem Wacholderschnaps, den es hier leider nicht gibt.» Gibt’s nicht, gab’s für Johann Ferdinand nie. Er schnappte sich einen Schluck, liess ihn auf dem Gaumen zergehen und meinte trocken: «Werter Herr. Wie viele Flaschen darf ich Ihnen brennen?». Hans Caspar Escher strahlte vor Freude und munkelte ihm zu: «Jedes Jahr ne Kiste. Das aber muss unter uns bleiben». Das blieb es auch – bis ein Nachkomme 2017 das Last Barrel Gin Rezept entdeckte. Cheers!

Schöne Geschichte, nicht wahr?

Und nun, zum Sortiment